Jung, kriminell und dem Alkohol verfallen: die Stadtmusikbande. Mitten In der Hansestadt Bremen tummeln sich die Jugendlichen Tag für Tag und schlagen die Zeit tot. Wenn sie sich nicht gerade in ihrem Hauptquartier "Zum Blauen Manfred" gegenseitig die Köpfe einschlagen, planen sie weitere Raubzüge oder sprühen Sprüche an Häuserfassaden.
Hannes Rademacher und Till Lucas geben mit der Mockumentary "Stadtmusikbande– Freundschaft, Hip Hop & Gewalt" einen Einblick in die Abgründe deutscher Subkultur, gefördert durch die Initiative Musik gemeinnützige Projektgesellschaft GmbH mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Ziel und versteckter Mittelpunkt des Videos ist die Promo des Albums HAFENWIND vom Label Erotik Toy Records. Für die noch recht unbekannte Rap-Crew galt es, einen Imagefilm zu produzieren, der anders denkt, der Digital Natives anspricht und gleichzeitig eine neue Hörerschaft generiert. Als Stilmittel wurden dafür die öffentlich-rechtlichen Reportagen der Neunziger genutzt, die im Internet schon längst Kultstatus genießen. Dafür die Musiker als Jugendbande zu inszenieren und im Film mehrere Songs der neuen Platte einzubauen, war der Schritt, ein Promovideo zeitlos werden zu lassen.
Im Hip Hop gilt eine andere Währung als im Rest der Unterhaltungsbranche. Hier wird wertgelegt auf Originalität, Style, Realness, Slang und das Ehren der Kultur. All dies verbindet der Film, der durch die originalgetreue Machart zum Augenreiben verleitet, Interesse weckt und über seinen Humor die Herzen der Zuschauer*innen erobert.
Die Resonanz auf YouTube und Instagram ist enorm, das Feuilleton spricht vom „besten Deutschrapvideo des Jahres“ (DIE ZEIT), Musikmedien von „einem der besten Promomoves des Jahres“ (JUICE) und Schulz und Böhmermann loben den Film im meistgehörten Podcast Deutschlands "Fest & Flauschig". Die Followerschaft auf sozialen Plattformen wächst, zur Veröffentlichung ihres Album hat die Gruppe einen "All Eyes On Them"-Moment.
Die offizielle Auszeichnung folgt in Form eines silbernen Nagels vom ADC. Der Kommentar der Jury:
»Alter, das kann sich keiner ausdenken. Da gibt’s in Bremen so ein Musiklabel. Allein der Name! Erotik Toy Records. Und dann machen die einen Film über ihr Label. Ziehen das auf als Doku, in der sie sich als rappende Jugendbande der frühen 90er inszenieren. Komplett mit Jeansjacke,Hansa Pils und Stress mit der Freundin. Aber es kommt noch dicker: die reichen das als Unternehmensfilm beim ADC ein. Als Unternehmensfilm! Und dann gewinnen die noch, die ollen Rabauken. Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt.«